Eine Reise durch die Orte Formenteras …

Sant Francesc Xavier

Ähnlich hungrig wie am Vortag in Es Pujols radeln wir die relativ kurze Strecke von Ca Mari bis zur Hauptstadt Sant Francesc (kastilisch San Francisco). Auch hier erwachen um 10h morgens nur langsam ein paar der Cafes und Geschäfte. Der Begriff der Hauptstadt hat uns irre geführt. Zwar gibt es hier eine Wehrkirche, ein Rathaus und später finden wir die gesuchte Markthalle, nein, den Marktraum (Gabrielet), dennoch würde ich das hier eher als hübsches Dorf bezeichnen. Wie soll es auch sein, wenn auf ganz Formentera nur 6000 Menschen leben.

Der Hunger treibt uns in ein sehr gemütliches Cafe mit freundlichen Kellnern, die sich bemühen uns mit unserem Chariot zu helfen. Vorne ist alles voll, also sollen wir nach hinten schieben. Leider passen wir nicht durch den Türrahmen. Mit grossem Gelächter nehmen wir also doch vorne Platz mit Blick auf die Kirche und den Platz, auf dem nichts los ist. Alle Menschen scheinen in diesem Cafe zu sein!

Nach unserem Frühstück schlendern wir noch etwas, betreten sogar die Kirche, die verhältnismässig einfach dekoriert ist und finden eine kleine Ausstellung, dessen Ankündigungsplakate auf der ganzen Insel zu sehen sind: Romantische Aquarelle mit verträumten Sinnsprüchen versehen -auf Spanisch oder Französisch.

Ein paar Tage später sind wie noch einmal hier und finden tatsächlich eine weitere Straße, die vom der Placa de Constitucio abgeht mit kleinen Cafes und einem sehr einladenden Geschäft, das nur Espadrilles in allen Variationen anbietet. Jana, das wäre doch was!?

In einem Cafe ganz in der Nähe der Espadrilles gibt es Upcycling der besonderen Art. Neben alten Macs darf auch die Dose in der Mutti ihre Tomatensauce einmacht ein zweites sonniges Leben leben.

Sant Ferran de ses Roques

Zunächst fahren wir durch den Ort als wir von San Francesc zurück nach Hause schweifen. Im Grunde sehen wir aber nicht mehr als ein paar leere Marktstände und die Fonda Pepe. Und zack sind wir schon raus aus dem Ort, wieder in den Feldern.

Bei weiteren Durchfahrten sehen wir dann auch ein Restaurant mit “Cuina tradicional”, welches wir uns vornehmen zu testen.

Taube im Kohl Taube im Kohl
Pulpo Pulpo
Dieser Testbesuch fand gestern statt, und wir konnten aus vielen spannenden Gerichten wie Schnecken, unterschiedlichen Fisch- und Fleischsorten aussuchen. Der Pulpo aus Formentera war vorzüglich, die Taube mit Kohl kann meine Mama besser. Apropos - wann?

Es Pujols

Scheint das kleine El Arenal zu sein. Jedenfalls gibt es eine Promenade mit einem Restaurant neben dem anderen. Früh Morgens kann man aber selbst dort Problemlos mit Rad und Anhänger langfahren.

Dabei kann man neben dem Sandstrand auch immer wieder die Garagen mit den Fischerbötchen bestaunen.

Wir lassen es uns gut gehen und Yilian probiert die Schaukel auf dem mit Kieferbäumen beschatteten Spielplatz.

La Mola

Der westlichste Zipfel der Insel ist von uns an der Platja de Migjorn ca. 13km entfernt. Der Aufstieg ist beschwerlich und irgendwann spannend, weil es keinen Fahrradweg mehr gibt. Der Verkehr ist aber sehr überschaubar und friedlich.

Als wir endlich oben angekommen sind, haben wir schon tolle Aussichtspunkte hinter uns. Wir sehen die Insel von oben und das türkisfarbene Meer zu beiden Seiten. Es hat sich gelohnt. Oben ist das Örtchen wieder einmal sehr überschaubar; ein paar Restaurants und Cafes, eine Kirche und in 3km Entfernung der Leuchtturm.

Matthias hat schon über das Can Toni berichtet. Verschwitzt, satt und zufrieden machen wir den schnellen Abstieg und freuen uns auf eine kühle Erfrischung im Meer.

Cap de Barbària

Haben wir es in La Mola versäumt den Leuchtturm anzuschauen, können wir uns dem Leuchtturm am Cap de Barbària nicht entziehen. Da wir ja jede Ecke der Insel mit unseren Rädern besuchen wollen, machen wir uns auf eine ca 13km lange Tour.

Die letzten 5km sind etwas hügeliger und ein starker Wind bläst jetzt von der Seite. Vorher sind wir über eine von Kiefern und Rosmarin gesäumte Strasse geradelt, was man nicht nur sehen, sondern in der warmen Mailuft auch riechen kann.

Jetzt sind wir also angekommen am Leuchtturm am Ende der Insel. Anders als am Ende des Universums, gibt es hier aber kein Restaurant. Nicht mal eine Bar, die sicher guten Umsatz machen würde, hat sich hierhin verirrt.

An einer Stelle gibt es ein Loch im Boden, das sich als Eingang in eine kleine Höhle, die sich zum Meer hin öffnet, herrausstellt. An eben dieser Öffnung sitzt ein fahrender Händler mit seiner Flaschenkürbissitar und bietet Ketten, Hand- und Fussbänder feil.

Wir machen noch eine Runde um den Leuchtturm und treten dann den Rückweg an.